, Näf Raphael, Geisel Jens

Vendée Globe virtuell

Zeitgleich mit den 40 Segler:innen der realen Vendée Globe 2024 sind am 10.11.24 auch 350'000 Skipper:innen über die virtuelle Startlinie gesegelt, um die Welt zu umrunden. Vom Yacht Club Zug ist Raphael Näf (vuvuzela) mit von der Partie.

Nach seiner ersten Teilnahme vor vier Jahren hatte sich Raphi dieses Mal relativ kurzfristig wieder zur Teilnahme entschieden.  Zur Vorbereitung absolvierte er eine Trainingseinheit von 10 Tagen vor Madagaskar, um die neue Version des Simulators kennenzulernen.  Neu wird jetzt wird auch das Energielevel des Skippers gemessen. Die Wenden, Halsen und Segelwechsel kosten Kraft und lassen dieses sinken. Erholung gibt es abhängig von den Wetterbedingungen zwischen den Manövern, oder man kauft sich einen Energieriegel, ein Essen oder einen starken Kaffee, um schneller wieder fit zu werden. Dem Boot gönnte Raphi einen Satz verschiedener Vorsegel, Foils, Pro-Winschen für schnellere Manöver und eine Politur des Rumpfes.

Ausgerüstet mit Wetter-App und Routing-App ging es los. "In der ersten Woche lag ein Schwerpunkt darauf, den eigenen Rhythmus zu finden – Wetter beobachten, Routing definiern, Kurs setzen, Ranking beobachten und das Ganze wieder von vorne," berichtet Raphi. Glücklicherweise müssen die übrigen teilnehmenden Yachten nicht beachtet werden. Fischkutter und verlorene Container sind auch kein Hindernis, einzig Inseln, Sperrgebiete und Küsten sind zu umfahren. 

Die Spitze lag in den ersten Tagen nah beisammen. Daher konnte sich die eigene Position in der Rangliste ohne grosse Aktionen schnell um mehrere Tausend Ränge ändern. 

Das Feld hatte sich bis Donnerstagabend schon weit in Ost-West-Richtung auseinandergezogen.  Mehr als 600'000 virtuelle Segler:innen waren zu dem Zeitpunkt unterwegs. Gut für Spätenschlossene: Es ist möglich, jederzeit nachträglich ins Rennen einzusteigen. Späteinsteiger werden in der Mitte des Feldes ausgesetzt. 

Update, Sonntag, 17.11.24

Mittlerweile sind knapp 660'000 Teilnehmer:innen im Rennen. Man kann immer noch einsteigen. Der Aussetzpunkt liegt strategisch recht gut. 

Die letzten Tage waren wie bei den Realen herausfordernd. Die Windstille des Hochdruckgebiets bei den Azoren versperrte den Weg in den Süden. In dieser Situation gab es drei Optionen: Weit in den Westen segeln, sich durchmogeln oder im Osten entlang der afrikanischen Küste sein Glück versuchen. Das Feld rückte zusammen und verteilte sich quer über den halben Atlantik. Was auch dazu führte, dass sich Raphis Rangierung von Platz 236 am Mittwoch auf den 175'000. Rang am Sonntag veränderte.

In solchen Momenten kann man nur auf die eigene Strategie vertrauen und hoffen, dass sie aufgehen wird. Noch ist das Rennen ja jung. 

vuvuzela - 21N 32'30"-29W 31'33" - , 2330NM gesegelt, 22'684NM bis ins Ziel - momentan Rang 132'328.

Teilnehmen kann man hier: https://www.virtualregatta.com/en/offshore-game/

Die ersten 100 sind hier gelistet: https://www.virtualregatta.com/en/ranking/